Rudi Lechners Leidenschaft für Krippen

Über zehn Jahre ist es her, dass Rudi Lechner aus Eugendorf seine Leidenschaft für das Bauen von Weihnachtskrippen entdeckt hat. Uns hat er verraten, was ihm an diesem besonderen Hobby so gefällt, welche Krippen ihn besonders beeindrucken und was die Krippenbaumeister Gabi und Hans Greiseder mit seiner Passion für den Krippenbau zu tun haben.

Wer Rudi und seine Frau Elly Lechner während der Adventszeit besucht, darf sich auf einen besonderen Anblick freuen – denn dort gibt es mehrere Krippen zu bestaunen, allesamt von Rudi höchstpersönlich in liebevoller Handarbeit gebaut. Sieben an der Zahl sind es, die er aktuell zuhause hat, rund 20 Stück hat er während seiner Krippenbau-Laufbahn, die er 2012 begonnen hat, fertiggestellt. Einige davon hat er bereits verkauft oder innerhalb der Familie zu besonderen Anlässen verschenkt. Eine Prämisse hat er dabei allerdings: Eine Weihnachtskrippe bekommt nur der, der damit auch eine Freude hat. „Um sie irgendwo verstauben zu lassen, das wäre zu schade“, sagt er. Und wir geben ihm da vollkommen Recht – denn nicht nur bei Tageslicht gibt es in Rudis Krippen viel zu entdecken, auch wenn es dunkel wird, und kleine LED-Lichter die Advent-Geschichte in Szene setzen, kommt der Betrachter nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wenn dann am 24. Dezember pünktlich zu Weihnachten das Jesuskind in die Krippe gelegt werden darf, weiß man: Diese Krippe hat in einem zuhause bis Lichtmess – so lange darf eine Weihnachtskrippe traditionell stehen – ihren Platz mehr als verdient.

Krippenbauer aus Leidenschaft

Rudi Lechner ist Krippenbauer mit Leib und Seele, das spürt jeder in dem Moment, wenn er mit strahlenden Augen Anekdoten von dem ein oder anderen Krippenbau erzählt. Warum ihm gerade das Weihnachtskrippenbauen als Hobby begeistert? „Man sieht am Ende, was man gemacht hat. Man kann sein Werk angreifen und spürt die Zeit, die man in die Detailarbeiten gesteckt hat.“ Je nach Krippen-Art kommen viele Stunden zusammen. Die meisten seiner Krippen hat er in zehnwöchigen Krippenbau-Kursen bei seinen Krippenbaumeistern Gabi uns Hans Greiseder vom Krippenbauverein Grödig gebaut. Das Ehepaar aus Puch trägt auch einen wesentlichen Anteil an der Begeisterung Rudi Lechners für sein Hobby.

Allein im Jahr 2022 haben sie über sieben Kurse angeboten, vom Frühjahr bis in den Herbst hinein, angefangen beim Kinderkurs über Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse bis hin zu Kursen für Senioren. Sogar ein Krippenbaukurs für Fastenkrippen kann in Salzburgs größtem Krippenbauverein mit über 100 Mitgliedern, der 2022 sein dreißigjähriges Bestehen feiern konnte, absolviert werden – eine absolute Besonderheit mit Motiven wie dem letzten Abendmahl oder dem Heiligen Grab und der Auferstehung.

Bei den Besten gelernt

Rudi Lechner erzählt mit Begeisterung von den Stunden, die er bei seinen zwei Krippenbaumeistern Gabi und Hans praktisch in die Lehre gehen durfte. Von der Botanik, wo es unter anderem um den Einsatz von Flechten, Moos und Co. geht, über neue Techniken beim Bau bis hin zum Marmorieren, dem Gebäudebau oder auch die Symbolik gibt es hier viel zu lernen. Wenn es um die Hintergrundmalerei geht, lässt Rudi Lechner auch für seine eigenen Krippen aber immer noch gerne den Krippenbaumeister Hans höchstpersönlich Hand anlegen – denn er weiß ganz genau, wie er den Pinsel zu führen hat.

„Das Schöne am Bauen von Weihnachtskrippen ist, dass wir jetzt quasi ‚frei‘ haben“, erklärt Gabi Greiseder mit einem Augenzwinkern und Hans Greiseder ergänzt. „Mit dem Advent beginnt eine besonders schöne Zeit im Jahr, wo wir unsere Krippen ausstellen und andere Ausstellungen gemeinsam mit dem Verein besuchen“. Wann immer es möglich ist, ist Rudi Lechner hier mit von der Partie – denn es gibt immer Neues zu entdecken, auch auf den regelmäßigen Vereinsausflügen. Da geht es auch schon mal nach Deutschland oder bis nach Italien, dem „Geburtsland“ der Weihnachtskrippe. Denn niemand geringerer als Franz von Assisi hat im italienischen Greccio 1223 die erste Krippe gebaut – und somit findet kommendes Jahr auch das 800-Jahres-Jubiläum statt.

Die Symbolik der Krippe

Bevor es an den Krippenbau geht, muss sich Rudi Lechner zunächst die Frage stellen, ob es eine heimatliche oder orientalische Krippe werden soll. Das ist die optische Ausgangsüberlegung, bevor es zur nächsten geht: Soll es eine Laternenkrippe, eine Bilderrahmen- oder Kastenkrippe werden? Alle Materialien und benötigten Werkzeuge werden im Zuge eines Kurses vom Krippenbauverein zur Verfügung gestellt, nur die Figuren muss man selbst besorgen. Werden diese dann im Krippen-Geschehen arrangiert, gibt es viel in der Symbolik zu beachten.

„Pflicht“ im adventlichen Krippen-Geschehen sind die Heilige Familie, mindestens ein Hirte und ein Schaf, der Ochs und der Esel, die Heiligen Drei Könige und ein Komet oder ein Gloriaengel – alle weiteren Akteure sind optional. Wo Ochs und Esel dann positioniert werden – sie symbolisieren das Volk und das Judentum – wo der Bach fließt, der das Alte und das Neue Testament im Geschehen abgrenzt, wo die Hirten stehen, die das alte Judentum verkörpern und wo die Heiligen Drei Könige, die für die neue Welt und die Erdteile stehen – all das hat eine symbolische Bedeutung. Ein guter Grund, sich als Krippen-Besitzer mit dem Hintergrund und der Geschichte der Krippen genauer auseinanderzusetzen.

Rudi und die Krippen

Eine Krippe will Rudi Lechner auf jeden Fall noch vollenden – einzig das Konzept fehlt ihm dafür noch, verrät er uns. Aber die besten Krippenbau-Ideen hat er ohnehin oft in der Nacht, also am besten einmal drüber schlafen, dann wird die Eingebung nicht lange auf sich warten lassen. Auf die Frage nach der schönsten Krippe, kommt die Antwort blitzschnell: „Die hat mein Krippenbaumeister Hans Greiseder gebaut, ein Auftragswerk mit unglaublich viel Können und Liebe zum Detail“.

Wir wünschen Rudi Lechner und seinen Krippenbaumeistern Gabi und Hans Greiseder weiterhin viel Freude beim Krippenbau!

Alle Infos über den Krippenbauverein Grödig und die nächsten Krippenbau-Kurse findet ihr unter: www.krippenbauverein-groedig.at/